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„Wir wollen den Menschen Mut machen, mehr auf ihre Sinne zu vertrauen“

Die Zusammenarbeit von METRO und SIRPLUS begann 2017, als die Rettermärkte und der Online-Shop für „gerettete Lebensmittel“ an den Start gingen. Heute ist das Thema Lebensmittelverschwendung und die Vermeidung dieser in aller Munde – was wir zum Anlass genommen haben, mal nachzufragen, was SIRPLUS heute macht. Eine Menge, wie sich herausgestellt hat.

Der Gründer von Sirplus

SirPlus Retterbox

Supermärkte, Veranstaltungen, ein Cateringservice, Bildungsarbeit, Franchise-Pläne, eine sechsstellige Summe von Impact Investoren – bei SIRPLUS hat sich in den letzten zwei Jahren einiges getan. Ist der Kampf gegen Lebensmittelverschwendung zum Mainstream geworden?

Volle Kanne, ja – und dafür sind wir unglaublich dankbar. Es gibt immer mehr Initiativen und immer mehr Berichte darüber. Das Thema hat in den zwei Jahren, seit wir losgelegt haben, sehr viel an Präsenz gewonnen: In Unternehmen, in der Politik, aber auch bei den Menschen zu Hause. Da findet laut Statistik 50 Prozent der Lebensmittelverschwendung statt – weil ein Großteil der Menschen den Unterschied zwischen Verbrauchsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum nicht kennen beziehungsweise unachtsam mit Lebensmitteln umgehen. Und genau da setzen wir mit unserer Bildungsarbeit an.

Bei euren Rettertouren und Seminaren zeigt ihr den Leuten, dass „abgelaufen“ nicht gleich schlecht ist. Wie prüft man denn, ob ein Lebensmittel trotz abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum noch genießbar ist?

Das läuft alles sensorisch ab. Bei kühlpflichten Lebensmitteln muss natürlich die Kühlkette eingehalten worden sein. Das gibt der Staat schon vor und hat auch Sinn. Fast alles, was abgepackt oder in Konserven ist, ist noch weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus halt- und genießbar. Produkte in Glasflaschen ebenfalls. Oder Salz – das hält sich wirklich ewig. Mit unserer Arbeit wollen wir den Menschen Mut machen, mehr auf ihre Sinne zu vertrauen und Lebensmittel wieder mehr wertzuschätzen als Mittel zum Leben.


In euren Läden und im Onlineshop verkauft ihr aber nicht mehr nur gerettete Lebensmittel, sondern auch die „Retterausrüstung“, also nachhaltige Produkte, die ihr hinzukauft. Was hat es damit auf sich?

Das hat sowohl ökologische als auch ökonomische Gründe, denn wir wollen natürlich irgendwann wirtschaftlich werden. Bisher haben wir nur Schulden gemacht. Ein Einkauf, der nur aus geretteten Lebensmitteln besteht, ist immer eine Überraschungskiste. Wir können zum Beispiel zu einem bestimmten Zeitpunkt eine große Auswahl an Soja-Hafer-Drinks und supercoolen Craftbieren haben und zehn verschiedene Chipspackungen – aber eben nicht das Vollsortiment, dass vielbeschäftigte Menschen bei einem Einkauf erwarten. Und dann gehen sie halt doch zum Supermarkt oder in den Bio-Laden. Was auch gut ist, aber eben nicht für uns und für unsere Mission. Wir wollen unseren Kunden Enkeltauglichkeit auf ganzer Linie anbieten und haben uns deshalb entschieden, diese ökologisch sinnvollen Produkte zu verkaufen.

Wir wollen den Menschen Mut machen, mehr auf ihre Sinne zu vertrauen und Lebensmittel wieder mehr wert-zuschätzen als Mittel zum Leben.

Raphael Fellmer

Und welche Produkte sind das?

Da haben wir unter anderem Öko-Toilettenpapier von Goldeimer in Zusammenarbeit mit Viva con Agua – mit dem Kauf unterstützen unsere Kunden dann Sanitärprojekte in Afrika. Oder Menstruationstassen für Frauen, von denen viele gar nicht wissen, dass es sie gibt. Klassische Rasierer mit einer Rasierklinge oder Bambuszahnbürsten. Oder Seife ohne Chemie und Plastikverpackung. Seit einiger Zeit haben wir auch eine Unverpackt-Ecke, wo wir Reis, Nudeln und andere Trockenprodukte verkaufen. Das Angebot haben wir jetzt ausgeweitet auf die gängigsten Bio-Lebensmittel wie zum Beispiel Olivenöl, Salz, Essig und so weiter. Eben alles Sachen des täglichen Bedarfs. Und wenn die Leute wissen, dass sie all das auch bei uns bekommen, entscheiden sie sich öfter für einen Einkauf bei SIRPLUS und nehmen dann auch öfter gerettete Lebensmittel mit.


Nach welchen Kriterien wählt ihr die Räumlichkeiten für eure Läden aus?

Uns ist sehr daran gelegen, dass wir nicht nur dort sind, wo Leute in einer Bubble der Nachhaltigkeit leben, sondern dort, wo viele Leute unterwegs sind, die mit dem Thema vielleicht nur am Rande oder noch gar nicht in Berührung gekommen sind. Wenn es sich anbietet, „retten“ wir auch Räume – wir etwa unseren Flagship Store in der Schlossstraße in Steglitz. Da sind wir nämlich in einen ehemaligen Rossmann gezogen und haben auch die gesamte Einrichtung übernommen. Der Laden ist zwar etwas zu groß für uns, aber dafür können wir dort Veranstaltungen machen und inspirierende Menschen einladen, die für unsere Kunden und die, die noch nicht unsere Kunden sind, Nachhaltigkeit näherbringen.

Inwieweit hat sich eure Kundschaft in den letzten Jahren verändert?

60 bis 70 Prozent sind immer noch Überzeugungstäter – Menschen, denen ihr ökologischer Fußabdruck wichtig ist und die mit vollem Herzen dahinterstehen. Natürlich ist Geld sparen auch für viele von denen ein Thema. Aber eben weil wir unserer Stores ganz bewusst in belebte Einkaufsstraßen und Malls legen, erreichen wir auch immer wieder Menschen, die sich noch nicht so intensiv mit enkeltauglichem Lebensstil beschäftigt haben und überhaupt nicht wissen, dass die Hälfte der Lebensmittel in Europa verschwendet wird. Als Impact Start-up wollen wir den Leuten nicht nur sagen: „Kommt zu uns, dann retten wir die Welt!“. Wir wollen sie auch dazu inspirieren, in ihrem Alltag etwas dafür zu tun, da liegt der viel größere Hebel.


Wann sollen die ersten SIRPLUS Franchise-Stores eröffnen?

Wahrscheinlich im Sommer 2020.


Und wie viele Interessenten gibt es bereits?

Über 120.

Gut zu wissen: Was ist ein Impact Start-up?

Impact Start-ups entwickeln Lösungen für gesellschaftliche, ökologische oder soziale Probleme. Sie sind Unternehmen – ja. Aber mit der Mission, neben Profit auch noch Veränderungen und Verbesserungen in der Welt voranzutreiben.

Kommen die eher aus Großstädten oder sind auch kleine Orte dabei?

Die meisten kommen tatsächlich aus der Großstadt. Aber wir haben auch Anfragen von Leuten, die wollen Franchise Master für ganze Bundesländer werden. Das Interesse an unserer Idee ist groß und das zeigt uns, dass wir in die richtige Richtung gehen. Auch unsere Partner freuen sich darauf, bald nicht mehr nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland auf regionaler Ebene mit uns zusammenzuarbeiten.

Ihr habt auch immer wieder Anfragen von Schulen – wie sehen da die Aktionen aus, die ihr mit den Kindern und Jugendlichen macht?

Lebensmittelverschwendung ist ein sehr haptisches Thema, deshalb kann man seine Bedeutung Kindern auch so gut vermitteln. Wenn sie sehen, in welchen rauen Mengen Essen weggeworfen wird,und dass es, wenn man es mit ein bisschen Gefühl und gesundem Menschenverstand betrachtet, nicht so viel sein müsste, dann hat das eine nachhaltige Wirkung auf sie. Oft kommen die Schulklassen zu uns, wir berichten über die Lebensmittelverschwendung, zeigen unseren Rettermarkt und im praktischen Teil dürfen sie dann mit anpacken und aus den geretteten Lebensmitteln eine köstliche Mahlzeit zaubern. Das finden alle gut.

Im praktischen Teil dürfen die Schüler dann mit anpacken und aus den geretteten Lebensmitteln eine köstliche Mahlzeit zaubern. Das finden alle gut.

Raphael Fellmer

Wo du gerade Mahlzeiten sagst – wie genau funktioniert euer Cateringservice?

Ganz einfach – wenn ein Unternehmen oder eine Privatperson sich für unser Angebot entscheidet, kaufen unsere Catering-Partner die Zutaten bei uns ein und kochen daraus die Gerichte.


Ihr habt gerade die zweite Crowdfunding-Runde für die Entwicklung eures Franchise-Konzepts erfolgreich abgeschlossen und eine sechsstellige Summe von drei bekannten Impact Investoren kassiert, die von eurer Mission überzeugt sind. Wie fühlt es sich an, zu merken, dass man die Welt tatsächlich zu einem besseren Ort macht?

Absolut großartig. Wir versuchen ja auch alles und geben Gas. Wir sind dankbar für unsere Kundschaft. Denn ohne sie würde das alles nicht funktionieren. Und für die über 600 Unternehmen – METRO eins der ersten Stunde – die uns unterstützen. Die Zeit, in kleinen Tippelschritten voranzugehen, ist vorbei. Die Welt brennt. Und wir sind bereit, große Schritte zu machen, um sie zu retten.

Kurz erklärt: So funktioniert SIRPLUS

Händler – wie METRO – und Lebensmittelproduzenten spenden Produkte, die sie nicht mehr verkaufen können, an die Tafeln. Das, was die Tafeln nicht abholen, kauft SIRPLUS für einen symbolischen Betrag ab, damit die Umsatzsteuerkette eingehalten wird und keine Lebensmittel im Müll landen. Alle Lebensmittel werden von den mittlerweile knapp 100 Mitarbeitern von SIRPLUS geprüft und alles, das noch genießbar ist, geht in den Verkauf. Zu einem Preis, der im Schnitt zu 40 Prozent unter dem ursprünglichen Verkaufspreis liegt.

Raphael Fellmer

Über... Raphael Fellmer

Raphael Fellmer ist 1983 in Berlin geboren. Seit dem Jahr 2010 und gesamt 5,5 Jahren reiste Raphael geldfrei durch die Welt. Während und nach seines Geldstreikes startete er mehrere Initiativen mit dem Ziel, Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen. Sein Impact Startup Sirplus gründete Raphael im Jahr 2016.

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